Ohne ihn hätten John Wayne und Clint Eastwood sicherlich nicht so locker auf ihren Pferden gesessen, und jeder Cowboy wäre bestimmt mit wundem Hintern in den Sonnenuntergang geritten. Auch die „guten alten Rittersleut“ hätten ohne ihn wahrscheinlich zu Fuß laufen müssen. Ohne Sattel lässt sich nunmal schlecht reiten, das hat man schon früh erkannt. Daher wird das Sattler-Handwerk auch zu den ältesten Handwerken gezählt. Entwickelt hat es sich aus den alten Berufen der Beutler, Nadler, Gürtler, Riemer, Zaumschläger, Wagler und Täschner.
Mit dem Aufkommen moderner Fahrzeuge trat auch die Bedeutung des Pferdes als reines Transportmittel immer mehr in den Hintergrund. Der Beruf des Sattlers war bedroht, und man musste sich neuen Tätigkeitsfeldern zuwenden. Daher ist die Herstellung von Sätteln und Zaumzeug heutzutage nur noch ein Teilbereich dieses Handwerks. Um den Anforderungen und Wünschen der Kunden gerecht werden zu können, gibt es vielfältige Spezialisierungen. Im Allgemeinen unterscheidet man zwischen Reitsportsattler und Geschirrsattlern, Feinsattlern, Auto- und Planensattlern, Bootssattlern und Sportartikelsattlern.
Der klassische Bereich des Sattlerhandwerks wird von den Reitsport- und Geschirrsattlern abgedeckt. Sie fertigen und reparieren Ausrüstung für Zug-, Reit- und Tragtiere. Dazu gehören Sättel – die natürlich individuell für Pferd und Reiter angepasst werden – Reitsportartikel wie Geschirre, Zaumzügel, Zügel, Leinen, Gurte und Decken, eben alles, was für den Reitsport wichtig ist.
Jede Arbeit des Sattlers, egal welchen Spezialgebietes, ist individuell und einmalig. Denn jedes Teil, sei es ein Sattel, ein Autoverdeck oder eine Handtasche, wird nach Kundenwünschen maßgeschneidert angefertigt. Massenproduktion gibt es nicht. Deshalb steht die fachgerechte Beratung der Kunden auch an erster Stelle.
[In der Sattlerei des Horse Shop Landenhausen werden neben dem Verkauf von Neusätteln auch eine große Auswahl an Gebrauchtsätteln angeboten. Hier finden Sie Sättel der Marken Passier, Prestige, Sommer, Stübben, Schumacher, Wintec, u.v.m.]
Der Feinsattler ist der Spezialist für langlebige feine Lederwaren wie Koffer, Etuis, Werkzeug- und Spezialtaschen. Er fertigt einfache Brillenetuis aber auch hochwertige Handtaschen.
Abgesehen von den beiden oben genannten traditionellen Gebieten hat das Sattlerhandwerk auch den Bereich der modernen Fortbewegungsmittel als neues Tätigkeitsfeld erschlossen: Der Autosattler fertigt und repariert Sitz- und Liegepolster, Innenausstattungen und Verdecke, wobei er abgesehen von Leder auch Textilien und Kunststoffe verarbeitet. Und dies nicht nur in neuen Autos, auch Oldtimer, alte Kutschen und selbst Flugzeuge werden von ihm mit speziell angefertigten Sitzen ausgestattet. Aus Planenstoffen stellt der Sattler auch Abdeckungen für Transportfahrzeuge sowie Zelte und Markisen her.
Der Tätigkeitsbereich des Bootssattlers gleicht in weiten Teilen dem des Auto- und Planensattlers. Er ist der Handwerksspezialist für Herstellung und Reparatur von Verdecken, Polstern und Innenausstattungen von Booten, Schiffen und Yachten.
Die letzte Spezialisierung ist die des Sportartikelsattlers. Er fertigt und repariert, wie es der Name schon sagt, Sportzubehör: angefangen von Gewehrhüllen und Trageriemen, über Ausrüstung für Drachenflieger und Eishockeyspieler bis hin zu Bällen und Turngeräten.