So unterschiedlich wie die Pferde, so ist auch der Anspruch eines Pferdes an sein Futter. Dass ein täglich trainierendes Sportpferd mehr Futter braucht als ein kräftiges Pony, welches nur auf der Koppel steht, das sollte klar sein. Aber was kannst du bei der Pferdefütterung beachten, dass dein Pferd fit, sportlich schlank und gesund ist? Da jedes Pferd einen anderen Energieverbrauch hat, leicht zu- oder auch abnimmt oder generell viel größer ist als ein anderes, ist es wichtig dies bei der Pferdefütterung zu berücksichtigen. 

In der Natur leben Pferde gut und gesund mit alleinigem Fressen von Gras. Diese Pferde sind es gewohnt und brauchen kein zusätzliches Kraftfutter. Ein Pferd, welches nicht viel geritten wird, wird alleine von Raufutter (Heu) satt. Bei einem Pferd, welches mehr geritten und auch trainiert wird, reicht die alleinige Fütterung mit Heu meist nicht aus. Kraftfutter (Hafer, Müsli, usw) wird zugefüttert und füllt den Energiehaushalt des Pferdes wieder auf.

Dennoch sollte auch darauf geachtet werden, dass dein Pferd nicht zu viel zunimmt oder sogar abnimmt. Bei einem Sportpferd, alten Pferden, tragenden Stuten macht es häufig Sinn Ergänzungsfuttermittel zu geben. Je nach Bedarf sollte dieses gut ausgewählt werden, um Mangelerscheinungen auszugleichen. Ergänzungsfuttermittel gibt es für verschiedene Mängel, Belastungen, Unterstützungen oder auch Atemwegserkrankungen.

Kleiner Magen – kleine Rationen

Da ein Pferd nur einen kleinen Magen hat, ist es ratsam, dem Pferd lieber mehrere kleine Portionen zu füttern als 1-2 große Portionen, mit denen es sich den Magen vollschlägt und Verdauungsprobleme bekommen kann. Generell benötigt ein Pferd täglich mindestens ca 1,5kg Futter pro 100kg Körpergewicht um satt zu werden. Dieser Bedarf erhöht sich bei einem arbeitenden Pferd. Rohfaser ist sehr wichtig für die Verdauung.

Achtung vor Kolik oder Hufrehe

Das Pferd sollte stets in Ruhe fressen können. Stresst es sich, schlingt es das Futter nur so runter. Dies kann schnell auf den empfindlichen Magen schlagen. Zu beachten gilt:

  • Erst Heu, dann Kraftfutter füttern. So kaut das Pferd schon mal langsam Heu und schlingt das Kraftfutter nicht einfach so runter
  • Ohne Stress in Ruhe fressen lassen
  • Nicht direkt vor dem Reiten fressen lassen
  • Ausreichend Raufutter (Heu) anbieten
  • Ausreichend Frischwasser

Um einer Hufrehe aus dem Weg zu gehen, solltest du vor allem beim Angrasen darauf achten, dass dein Pferd langsam an das junge, eiweißreiche Gras gewöhnt wird. Wird dein Pferd einige Zeit mit zuviel Eiweiß gefüttert, bekommt es schnell Probleme mit der Hufrehe. Du solltest Dein Pferd daher gut beobachten.

Es gibt Pferde, die brauchen viel Hafer, andere so gut wie keins. An dem Reiterspruch „Hafer geht in den Kopf“ ist bei einigen Pferden schon was dran. Diese explodieren förmlich unter dem Sattel, wenn sie zuviel Hafer bekommen. Anderen dagegen merkst du nicht an, ob das Pferd viel oder kein Hafer bekommt. Die richtige Pferdefütterung ist sehr wichtig für die Gesundheit des Pferdes. Als Alternative oder auch Ergänzung zum Hafer eignet sich Müsli, welches das Pferd zusätzlich mit Mineralstoffen versorgt.
Auch wichtig ist die regelmäßige Entwurmung und die halbjährliche bis jährliche Zahnkontrolle. So bist du sicher, dass dein Pferd optimal fressen und verdauen kann.

Rationsberechnung

Die Grundration pro 100kg Körpergewicht des Pferdes:

  • 1-1,5kg Heu (Raufutter)
  • 0,5kg Kraftfutter (z.B. Hafer, Müsli)

Je nachdem wie viel dein Pferd leisten muss, solltest du mehr füttern.
Bitte achte immer darauf, dass dein Pferd Zugang zu Frischwasser hat.
Richtig gefüttert, hast du ein gesundes, fittes und schlankes Pferd.

Liebe Grüße
Sabrina