Bei Social Media und im Stallgespräch hörst und liest Du immer wieder das Wort bzw. den Hashtag #FitfürsPferd? Mittlerweile gibt es sämtliche Bücher und Youtube Videos, wie Du Dich richtig für den Reitsport und Dein Pferd „fit“ hältst.
Oft ist es der Reiter selbst, der sein Pferd darin einschränkt sein volles Potential auszuschöpfen. Es geht darum das Pferd durch eigene reiterliche Beweglichkeit in seiner Bewegung zu unterstützen anstatt dagegen zu arbeiten. Wichtig ist es, den Bewegungen des Pferdes in allen Richtungen folgen zu können.

Warum die Beweglichkeit des Reiters so wichtig ist

Besonders im Dressur-Viereck ist zum einen Körperspannung wie aber auch Elastizität gefragt. Aber auch im Springsport gilt, je höher es wird desto mehr körperliche Fitness ist gefragt. Das Pferd soll sich wie ein Gummiball bewegen können, warum sollte der Reiter dies nicht auch tun?
Hat nicht jeder noch die Worte seiner ersten Reitstunden im Kopf, bei denen es immer wieder gepredigt wurde, locker in der „Mittelpositur“ zu bleiben aber trotzdem gerade und aufrecht im Pferd zu sitzen? Die Mittelpositur sind Reiterbecken und Gesäß, welche beweglich bleiben müssen, um nicht wie ein Brett auf dem Pferd zu sitzen, sondern es in seiner eigenen Bewegung zu unterstützen und mitzuschwingen. Besonders der aktuelle Hula-Hoop Trend sorgt dafür im Becken beweglich zu werden und somit elastisch in der Mittelpositur zu sein.

Um gerade und aufrecht im Pferd sitzen zu können wird eine gut trainierte Rumpfmuskulatur benötigt. Diese unterstützt das gerade sitzen im Pferd. Hier gibt es einfache Übungen, die man auch zuhause auf einer Matte machen kann und somit seine Rumpfmuskulatur stärkt. Zudem führt ein gut trainierter Rumpf auch zu weniger Rückenschmerzen.
Übungen zur Stärkung der Rücken-Muskulatur und der Beweglichkeit in der Hüfte findet man mittlerweile ganz einfach in YouTube oder es gibt einige Fitnessratgeber explizit für den Reitsport. Das Team Aubenhausen hat sogar ein 12 Wochen Trainingsprogramm entwickelt unter dem Namen „Dressurfit“, welches besonders zur Verbesserung der Grundfitness dient.

„Beim Reiten sitzt man doch nur drauf“

Diesen Spruch hört man schon immer oft von Nicht-Reitern, welche sich nicht vorstellen können, welch körperliche Anstrengung sich hinter dem Sport „Reiten“ befindet. Allein eine Stunde Reiten verbrennt durchschnittlich ca. 400 Kalorien, was vergleichbar mit einer Stunde Krafttraining im Fitness-Studio ist. Beim Reiten werden durch die Bewegung des Pferdes allein sämtliche Muskelgruppen des Reiters trainiert.
Eine gute Ausdauer sorgt für ein besseres Herz-Kreislauf-System, welches besonders bei längeren Trainingseinheiten oder für ein Turnier zum Vorteil ist. Es hilft einem länger dranzubleiben und konzentriert und locker an einer Übung zu arbeiten ohne direkt den „Ich kann nicht mehr“-Effekt zu erhalten. Zum Trainieren der Ausdauer ist Joggen, Walken oder Schwimmen der perfekte Ausgleichssport zum Reiten. Auch ein großer Sonntagsspaziergang hilft schon, die eigene Ausdauer zu verbessern. Der Vorteil dabei ist, man ist sowohl beim Pferd im Stall als auch beim Ausgleichssport Joggen oder Walken immer viel an der frischen Luft.

Aufwärmen vor dem Reiten: Darum ist es so wichtig

Viele Reiter empfinden das Thema Aufwärmen noch als eher unverständlich vor dem Reiten. In fast jeder anderen Sportart gilt es dennoch als selbstverständlich, sich vor dem Training richtig aufzuwärmen. Auch das Pferd reitet man immer genügend warm, bevor man richtig mit der Arbeit loslegt, nur der Reiter selbst kommt dabei oft zu kurz. Den ganzen Tag im Büro gesessen und dann am Besten noch im kalten Stall direkt aufs Pferd und los, klar mit Sicherheit auch einfach aus Bequemlichkeit. Die Muskulatur reißt ein und die Beweglichkeit wird gehemmt.

Daher ist es auch für den Reiter wichtig, sich entsprechend vor dem Reiten warm und ein paar wenige Dehnübungen zu machen um beweglich und aufgewärmt dann losreiten zu können.
Ausfallschritt seitlich lässt sich hier super beim Putzen des Pferdes schon mit einbinden oder Rücken einrollen und Wirbel für Wirbel mit Kinn zur Brust nach oben aufrollen direkt beim Hufe auskratzen. Nacken dehnen und Schultern kreisen kann man dann direkt vor dem Aufsteigen oder sogar beim Schritt reiten mit einfließen lassen. Zudem bieten die superelastischen Trainingsreithosen mehr Beweglichkeit im Sattel wie auch zum Aufwärmen.

Also halte Dich fit, um der optimale Trainingspartner für Dein Pferd zu sein!

Liebe Grüße

Franzi