Auch hier bei uns kann es im Winter zu sehr niedrigen Temperaturen kommen. Aber ab welchen Temperaturen sollte man besser von intensivem Reiten absehen? Für Pferde sowie für Menschen kann starke Anstrengung bei Minusgraden den Lungen schaden und zu Atemwegserkrankungen führen. Die meisten Sportler trainieren im Winter in Hallen – im Warmen. Reiter hingegen sind auch noch bei gefrierenden Temperaturen draußen unterwegs, da Pferde in Winter und Sommer gleichermaßen bewegt werden müssen.

Ein paar Tipps, die du beim Training im Winter beachten solltest

Bei uns in Deutschland sind extreme Kälteperioden eher selten, dennoch kommt es im Winter auch hier zu gefrierenden Temperaturen. In Ruhe ist kalte Luft für gesunde Pferde kein Problem, denn in freier Wildbahn leben viele Pferde in Gebieten mit teilweise sehr niedrigen Temperaturen. Bei gefrierenden Temperaturen gehen sie für gewöhnlich nur im Schritt oder traben locker. Das stellt für sie kein gesundheitliches Problem dar, weil die kalte, trockene Luft in den Nüstern noch immer ausreichend erwärmt und durchfeuchtet wird, bevor sie in die Lungen gelangt. Strengt sich ein Pferd deutlich mehr an, z.B. bei intensivem Reiten, wird der Atem schnell und tiefer. Das führt dazu, dass dem Körper keine Zeit verbleibt, um die kalte Luft aufzuwärmen. Durch die kalte Luft können die Atemwege austrocknen, was wiederum zu Entzündungen oder Verengungen führen kann.

Achtung bei Minusgraden

Schon ab Temperaturen um vier bis fünf Grad können die Lungen von gesunden Pferden Schaden davon tragen. Wirklich anstrengend und gesundheitsgefährdend wird es ab etwa fünf bis zehn Grad Minus.

Atemwegsprobleme erkennen und vorbeugen

Verschiedene Symptome können auf eine Atemwegserkrankung/ -entzündung hinweisen. Die zwei bekanntesten Symptome sind starker Nasenausfluss nach dem Training sowie Husten. Das Husten eines Pferdes wird oft als Abschnauben oder Räuspern missverstanden. Sollte dein Pferd Husten, solltest du das auf keinen Fall ignorieren.
Was solltest du beachten:
Während starken Kälteperioden solltest du auf das Reiten verzichten und dein Pferd anderweitig, z.B. mit Bodenarbeit, beschäftigen. Wenn dein Stall eine gut isolierte Reithalle hat, kannst du auch noch bei sehr kalten Temperaturen reiten. Ob du reitest oder nicht, solltest du selbst entscheiden. Ein langes Aufwärmen im Schritt sowie eine Abschwitzdecke sind bei kaltem Wetter unerlässlich. Die Muskeln, Bänder und Sehen müssen in jedem Fall gut aufgewärmt werden, bevor du mit dem Reiten beginnst. Die Abschwitzdecke solltest du zum Aufwärmen und anschließend zum Trockenreiten mitnehmen. Von dem intensiven Reiten auf einem Außenplatz und im Gelände solltest du bei Minusgraden absehen, da es glatt sein kann und die Anstrengung nicht gesund für dein Pferd ist. Schritt und lockere Bewegung dagegen sollten bei angemessenen Bodenbedingungen kein Problem darstellen.

Vorsicht vor Glätte und Reiten auch in isolierten Hallen

Wie stark ein Pferd auf kalte Luft reagiert, hängt von der Intensität ab, mit der es in der Kälte bewegt wird. Pferde, die bereits Atemwegserkrankungen haben, sollten bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt nur noch mit Vorsicht getrabt oder galoppiert werden. Aber auch bei gesunden Pferden ist es ratsam, mit dem Training zumindest einen Gang zurückzuschalten, wenn das Thermometer stark unter den Gefrierpunkt fällt. Gegen eine angebrachte, gemäßigte Bewegung hingegen ist selbst bei niedrigen Temperaturen nichts einzuwenden.
Wenn es das Wetter zulässt reite ich auch im Winter bei Temperaturen unter 0°C, da ich die Möglichkeit habe eine gut isolierte Reithalle zu nutzen. Wenn es mir allerdings zu kalt wird und es zusätzlich noch glatt ist, sehe ich davon ab, die Pferde zu reiten und bewege sie im Schritt. Ich muss sagen, dass ich ein großer Fan von dem Winter und vor allem vom Schnee bin. Allerdings bin ich auch froh, dass sich die Temperaturen bei uns häufig nur leicht um bzw. unter 0°C bewegen. Wie handhabt ihr das Training mit euren Pferden bei Minusgraden?

Schreibt es mir gerne in die Kommentare.

Viele Grüße,
Lena